Als Larissa Remy das neue Café eröffnet, spürt man sofort, dass hier Tradition auf internationalen Flair trifft. Das Café im Stadtpalais im Herzen von Bernkastel, Teil des historischen Stadtpalais-Komplexes, öffnete seine Türen am 1. September 2024. Warum das wichtig ist? Weil die Moselregion bisher eher für ihren Wein bekannt war – jetzt hat sie auch ein echtes Patisserie‑Highlight.
Werdegang von Larissa Remy – Von der Ausbildung zum Meisterhandwerk
Remy, gebürtige Bernkastelerin, begann ihre Laufbahn bei Café Schuler in Daun und setzte ihre Ausbildung bei Blume & Kalkreuth in Traben‑Trabach fort. Dort lernte sie die klassische deutsche Backkunst – ein Fundament, das sie später immer wieder erwähnt: "Backen war schon immer meine Leidenschaft".
Nach dem erfolgreichen Abschluss zog sie nach Düsseldorf, wo sie als stellvertretende Produktionsleitung bei Oehme Brot & Kuchen tätig war. Dort entwickelte sie nicht nur Rezepte, sondern auch Führungs‑ und Qualitätsstandards. Der sehr gute Ausbildungsabschluss brachte ihr eine Begabtenförderung ein, dank der sie ihren Meistertitel in Düsseldorf/Köln erlangen konnte.
Ein weiterer Karriereschritt führte sie in die gehobene Fachwelt des Hyatt Regency Hotel Düsseldorf, wo sie die Patisserie‑Abteilung unterstützte. Die internationale Ausrichtung vollzog sich dann mit einem Master‑Class‑Kurs bei dem bekannten Patissier Gregory Doyen in Paris. Dort lernte sie moderne Techniken, die sie heute kreativ in Bernkastel einsetzt.
Wettkampftechnisch erreichte sie 3. Platz beim Leistungswettbewerb RLP und erhielt eine Silber‑Urkunde beim Championat du Chocolate in Koblenz – klare Signale dafür, dass ihr Handwerk nicht nur regional, sondern auch überregional Anerkennung findet.
Das Konzept des Café im Stadtpalais
Das Café setzt auf Patisserie mit Herz und Verstand. Die Speisekarte reicht von ausgefallenen Moussetörtchen über die „Uromas traditionellen Torten“ bis hin zum hausgemachten Apfelstrudel. Alles wird handgefertigt, ohne industriell vorgefertigte Zutaten.
- Moussetörtchen in Geschmacksrichtungen wie Passionsfrucht‑Mango oder Lavendel‑Honig
- Traditionelle Schwarzwälder Kirschtorte nach Familienrezept
- Apfelstrudel mit säuerlichen Mosel‑Äpfeln und Zimt
- Herzhaftes Frühstück für zwei, ideal für ruhige Morgenstunden
- Individuelle Catering‑Pakete für Feiern im großen Stil
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr, Montag und Dienstag geschlossen. Telefonisch erreichbar unter 06531‑973 6675 bzw. mobil 0171‑5526 743.
Der Standort profitiert von einer Kooperation mit dem Weingut Thanisch. Gäste können zum Beispiel ein Glas lokalen Rieslings zu ihren Desserts genießen – ein echtes Mosel‑Erlebnis.

Stimmen aus der Region – Reaktionen und Meinungen
Die lokale Presse lobt das Wiener‑Einfluss‑Konzept: "Eine gelungene Fusion aus Moselfrucht‑Tradition und Pariser Präzision", schreibt die Mosel‑Zeitung. Auch der Stadtmarketing‑Beirat von Bernkastel sieht im Café einen Tourismus‑Boost. "Wir erwarten mehr Besucher in den historischen Gassen, und das Café ist ein idealer Anziehungspunkt", erklärt Johann Keller, Vorsitzender des Beirats.
Einige Kunden äußern, dass die Preise etwas höher liegen als in gewöhnlichen Bäckereien, doch betonen sie, dass die Qualität und das Ambiente den Aufpreis rechtfertigen. "Ich habe selten so feine Mousse‑Torten erlebt – es lohnt sich", sagt die 34‑jährige Sabine Meier aus Trier.
Bedeutung für die Moselregion – Kultur und Wirtschaft im Blick
Traditionell war die Mosel für Weinexporte bekannt, doch mit dem Aufkommen von hochwertigen Gastronomiebetrieben wie diesem Café erweitert sich das Image. Lokale Winzer berichten von steigenden Bestellungen für Weinbegleitungen, während der Tourismus‑Lohnsektor von den längeren Aufenthaltsdauern profitiert.
Die Kombination aus regionalen Zutaten (wie Mosel‑Äpfeln und Honig) und internationalen Techniken schafft ein einzigartiges Produkt, das sowohl Einheimische als auch Besucher anspricht. Das Café könnte als Modell für weitere Initiativen dienen, bei denen kulinarische Handwerkskunst und lokale Identität zusammengebracht werden.

Ausblick – Was kommt als Nächstes?
Remy plant bereits saisonale Sonderaktionen, etwa ein „Wein‑und‑Dessert‑Pairing“ zum Herbstfest 2025. Zudem wird ein kleiner Back‑Workshop für Hobbybäcker im März 2025 angeboten – ein weiteres Zeichen dafür, dass das Café nicht nur als Verkaufsort, sondern als Wissensplattform fungieren will.
Ob eine Filialerweiterung folgen wird, bleibt abzuwarten. Für den Moment konzentriert sich die Inhaberin darauf, das Konzept zu verfeinern und die Beziehung zu lokalen Produzenten zu stärken. "Ich möchte, dass jedes Stück Kuchen eine Geschichte erzählt – von der Mosel bis nach Paris", fasst sie zusammen.
Häufig gestellte Fragen
Wie wirkt sich das Café auf die lokale Wirtschaft aus?
Durch die Kooperation mit dem Weingut Thanisch steigt die Nachfrage nach regionalem Wein. Zusätzlich lockt das Café Touristen in die Altstadt, was Restaurants, Hotels und Einzelhandel zugutekommt.
Welche besonderen Produkte bietet das Café?
Neben klassischen Apfelstrudel gibt es ausgefallene Moussetörtchen, saisonale „Uroma‑Torten“ und individuelle Catering‑Pakete. Besonders beliebt sind die Passionsfrucht‑Mango‑Mousse und die Lavendel‑Honigvarianten.
Wie entstand die Verbindung zu Paris?
Larissa Remy belegte einen Master‑Class‑Kurs bei dem Patissier Gregory Doyen in Paris. Die dort erlernten Techniken fließen heute in die Rezepte des Cafés ein.
Ist eine Reservierung nötig?
Für das Frühstück zu zweit und größere Feiern wird empfohlen, im Voraus zu reservieren. Telefonisch unter 06531‑973 6675 oder per E‑Mail kann man einen Tisch sichern.
Welche Öffnungszeiten hat das Café?
Mittwoch bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr. Montag und Dienstag bleiben geschlossen.
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